Während sich der Staub über den Rücktritt des dominantesten Athleten, der jemals einen Fuß in die Arena der MMA gesetzt hat, legt, blicken wir auf die Karriere des unbesiegten Khabib Nurmagomedov zurück und analysieren die wichtigsten Zutaten für seinen Erfolg.

Bevor wir uns auf diese Eigenschaften stürzen, ist es wichtig festzustellen, dass dies keineswegs eine Befürwortung des Sports darstellt. Vielmehr ist es eine Analyse, wie Khabib Nurmagomedov über den Sport hinaus gewirkt hat.

Khabib wird von vielen Menschen auf der ganzen Welt bewundert und nimmt einen besonderen Platz in den Herzen der Muslime ein – einer Gemeinschaft, die ständig marginalisiert wird. Ein solch toxisches Umfeld kann die Vermittlung einer selbstbewussten islamischen Identität behindern, doch Khabib Nurmagomedov tut genau das.

Die Unterlegenheit und Unterwürfigkeit, zu der Muslime verleitet werden, steht im Gegensatz zu der Überlegenheit und schieren Dominanz von Khabib auf dem brutalen Schlachtfeld des Oktagon. Seine Aura der Unbesiegbarkeit wird durch seinen sehr öffentlichen und unerschütterlichen Glauben gefestigt, der die muslimische Gemeinschaft anzieht – eine Liebe, die über sportliche Bewunderung hinausgeht.

Nehmen wir uns nun etwas Zeit, um die Schlüsselqualitäten des Athleten zu analysieren. Qualitäten, die nicht nur dem Einzelnen eigen sind, sondern die dem Koran und der Sunna entnommen sind. Jeder, der sich wirklich von Khabibs Karriere inspirieren lassen möchte, sollte verstehen, dass das Maß des Erfolgs über diese Dunyā hinausgeht. Es ist jedoch die Anwendung göttlicher Gebote und prophetischer Lehren, die einem in diesem und vor allem im nächsten Leben Früchte bringen kann.

Unverzeihlich muslimisch

„Zuerst möchte ich sagen: Alhamdullilāh, Gott gab mir alles“. Es folgten Buhrufe in der überfüllten Arena, als Khabib immer entschlossener fortfuhr und seine Stimme erhob, um zu verkünden: „Alhamdullilāh, ich weiß, dass ihr das nicht mögt.“

Dies waren die Szenen des letzten Medienauftritts vor dem Kampf Khabibs gegen Conor McGregor, der vor Millionen Menschen auf der ganzen Welt ausgestrahlt wurde und bei dem Khabib der Welt zeigte, was seine Religion für ihn bedeutete.

In einem anderen bemerkenswerten Vorfall im Vorfeld dieses bigotten Kampfes wies Khabib einen Reporter zurecht, der ihn mit dem sālam begrüßte und McGregor zu seiner Whisky-Marke gratulierte. Khabib unterbrach den Interviewer abrupt mit einigen starken Worten: „Hey, Sie können nicht assālamu ‚alaikum sagen und zu Whisky gratulieren“.

Dieser Wettkampf machte Khabib zu einer weltweiten Ikone. Er demontierte seinen in Ungnade gefallenen Gegner nicht nur physisch, sondern verteidigte gleichzeitig seine unerschütterliche Liebe zu seiner Religion.

Khabibs globale Medienauftritte beinhalten häufig den Dhikr von Allāh (subhānahu wa ta’ālā). Khabib ist dafür bekannt, dass er Allāh durch taḥmīd (Alḥamdullilāh) regelmäßig lobt, und zwar so sehr, dass berühmte Sportlerpersönlichkeiten wie Cristiano Ronaldo, wissentlich oder unwissentlich, den Dhikr von Allāh Millionen von Anhängern auf Social-Media-Plattformen vermitteln^[1]https://www.rt.com/sport/503729-ronaldo-khabib-gaethje-prediction/. Diese Aktion mag trivial erscheinen, ist aber mächtig in der Reichweite. Ronaldo ist eine weltweite Ikone und hält den Rekord als die am meisten gefolgte Persönlichkeit auf Instagram, ^[2]https://www.statista.com/statistics/421169/most-followers-instagram/ so dass nicht bekannt ist, wen der Kommentar berühren und in die Tat umsetzen könnte.

Vertrauen und Gewissheit in Allāh (subhānahu wa ta’ālā)

Khabib mag dafür bekannt sein, seine Gegner auf der globalen Bühne zur Unterwerfung zu bewegen, aber es ist seine Unterwerfung im sujūd, die in den Herzen mitschwingt. Khabib ist konsequent in seiner ausdrucksstarken Dienerschaft und Überzeugung gegenüber seinem Schöpfer und bekräftigt häufig die Macht von Allāh (subhānahu wa ta’ālā): „Wenn Allāh mit dir ist, kann dich niemand schlagen. Niemand kann dich schlagen. Du musst daran glauben.“ ^[3]https://www.instagram.com/p/BdXFFQDF8oz/

Der physische Akt des sujūd ist ein bemerkenswertes Symbol für Demut und Dienerschaft und ist das Gegenstück zum Begriff des Stolzes und der Arroganz im Triumph.

Die Verteidigung unseres Propheten (sall Allāhu ʿalayhi wa sallam), Unsere Ehre

Ein Traum von Khabib und seinem verstorbenen Vater (rahimahu Allāh) war es, ungeschlagen als die Nummer eins der Pound-for-Pound-Athleten in diesem Sport in den Ruhestand zu gehen. Diesen Titel errang Khabib nach dem Sieg über seinen letzten Gegner, und Khabib brachte dies auf Instagram, um diesen Erfolg zu feiern. ^[4]https://www.espn.com/mma/story/_/id/24067525/unanimous-khabib-unsurpassed-pound-pound-rankings

Nicht eine einzige Stunde verging, in welcher sich der Athlet am weltlichen Erfolg erfreute, bis er die Provokation gegen unseren geliebten Propheten (sall Allāhu ʿalayhi wa sallam) mit Nachdruck ansprach. Khabib würde später posten (aus dem Russischen übersetzt):

„Wer den Propheten Muhammad (sall Allāhu ʿalayhi wa sallam) hasst und versucht, ihn zu diffamieren und seine Würde zu schmälern, wird sicherlich in Verlegenheit geraten. Seine Taten werden vergeblich sein, und die gute Erinnerung an ihn wird für immer die Herzen der Menschen verlassen. Was den Propheten Muhammad (sall Allāhu ʿalayhi wa sallam) betrifft, so ist es ihm gelungen, echte Vollkommenheit zu erreichen, die kein anderer aus Gottes Schöpfung erreichen konnte. Der Beweis dafür ist die guten Erinnerungen an ihn und die große Zahl seiner Anhänger und Unterstützer.“ ^[5]https://www.instagram.com/p/CG2acMzMnAf/

Die dämonisierenden Angriffe der französischen Behörden gegen Muslime verstärkten sich in den folgenden Tagen, aber auch Khabibs Reaktion als Vergeltungsmaßnahme. Der unerbittliche Druck, den Khabib ausübt, um die Gegner im Okagon zu dominieren, wurde über seine sozialen Medien kanalisiert, wobei er die schändlichen Täter nacheinander warnte.

Zunächst wurde das Bild eines Schuhabdrucks über dem Gesicht des französischen Präsidenten Emmanuel Macron mit der folgenden Bildunterschrift verbreitet:

„Möge der Allmächtige das Gesicht dieses Geschöpfes und all seiner Anhänger entstellen, die unter dem Vorwand der Redefreiheit die Gefühle von mehr als anderthalb Milliarden muslimischen Gläubigen verletzen. Möge der Allmächtige sie in diesem und im nächsten Leben erniedrigen. Allāh ist schnell im Rechnen und Sie werden es sehen“.

„Wir sind Muslime, wir lieben unseren Propheten Muhammad (sall Allāhu ʿalayhi wa sallam) mehr als unsere Mütter, Väter, Kinder, Ehefrauen und alle anderen Menschen, die uns am Herzen liegen. Glaubt mir, diese Provokationen werden auf sie zurückkommen. Das Ende ist immer für die Gottesfürchtigen“.

Der Heilige Qur’ān 33:57

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إِنَّ الَّذِينَ يُؤْذُونَ اللَّهَ وَرَسُولَهُ لَعَنَهُمُ اللَّهُ فِي الدُّنْيَا وَالْآخِرَةِ وَأَعَدَّ لَهُمْ عَذَابًا مُّهِينًا

„Diejenigen, die Allah und Seinem Gesandten Leid zufügen, verflucht Allah im Diesseits und Jenseits, und für sie hat Er erniedrigende Strafe bereitet.“ ^[6]https://www.instagram.com/p/CG9t9IUs0eZ/

Nur wenige Stunden vergingen bis zur nächsten Warnung von Khabib:

„Heute versuchen Feinde des Islam und der Muslime auf verschiedenen Ebenen unter dem Vorwand, für die Redefreiheit zu kämpfen, die Gefühle von Hunderten Millionen Gläubigen auf der ganzen Welt zu verletzen, indem sie Karikaturen des besten Menschen zeichnen. Glauben sie, dass sie auf diese Weise in der Lage sein werden, das Licht von Allāh auszulöschen, dessen Verbreitung Er in Seinem schönen Buch versprochen hat, zu einem Ende zu bringen? Glauben sie, dass ihre niederträchtigen und abscheulichen Taten in der Lage sein werden, jemandem zu schaden, der nur zu einem Zweck auf diese Erde kam: die Menschen aus der Dunkelheit der Unwissenheit und Götzenanbetung zum Licht der Wahrheit und zur Anbetung von Allāh allein, dem Schöpfer und wahren Herrn aller Dinge, zu führen? Mit dieser Tat beleidigten sie nicht nur die Gefühle der muslimischen Gläubigen, sondern widersetzten sich auch dem Herrn der Welten, der versprach, seinen Gesandten vor den Angriffen unwissender Menschen zu schützen. Nun, sie taten, was sie taten, und ihre Arbeit ist bei Allāh, und wir werden nur sagen, dass man Muhammad und der leuchtenden Erinnerung an ihn in den Herzen von anderthalb Milliarden Menschen wirklich keinen Schaden zufügen kann“.

„Möge Allāh unseren geliebten Propheten segnen, ebenso wie seine Familie, seine Gefährten und all diejenigen, die ihnen im Guten gefolgt sind. Und möge Allāh Seine Strafe auf jeden herabsenden, der versucht, den besten aller Menschen, den Propheten Muhammad, zu entehren. In der Tat bricht Allāh keine Versprechen.“^[7]https://www.instagram.com/p/CG-6vaNscjh/

Khabib demonstriert die Notwendigkeit, unsere Religion und die Ehre unseres geliebten Gesandten (sall Allāhu ʿalayhi wa sallam) in jeder erdenklichen Eigenschaft zu verteidigen. Der Prophet (sall Allāhu ʿalayhi wa sallam) riet uns, zu handeln, wenn wir auf Böses stoßen:

„Wer unter euch eine böse Tat sieht, der möge sie mit der Hand ändern [indem er handelt]; wenn er es nicht kann, dann mit der Zunge [indem er es ausspricht]; und wenn er es nicht kann, dann mit dem Herzen [indem er es hasst und fühlt, dass es falsch ist] – und das ist der Schwächste im Glauben.“^[8]Saḥīḥ Muslim, 49

Fokus auf das Leben nach dem Tod

In einem Interview zwei Wochen vor seinem Rücktritt äußerte Khabib den Wunsch, den Sport schließlich aufzugeben. Er wünschte sich, mehr Zeit mit seiner Familie, seinen Freunden und der Dorfgemeinschaft zu verbringen.

Trotz seiner glanzvollen Karriere sprach Khabib am leidenschaftlichsten über seine Ziele jenseits des weltlichen Lebens: „Für das Leben brauche ich nicht besonders viel. Selbst wenn man Milliardär ist, isst man nie mehr als ein Brot an einem Tag….Ich möchte alles tun, was ich brauche, wenn ich sterbe, weil ich wirklich an das nächste Leben glaube. Man muss etwas tun, das im nächsten Leben wichtig ist. ^[9]https://twitter.com/bokamotoESPN/status/1320114092909051905

Khabib fuhr fort, die legendäre tarbiyah (islamische Erziehung) seines Vaters zu beschreiben: „Mein Vater hat immer mit mir darüber gesprochen. Er versuchte immer, den Menschen um ihn herum etwas Gutes zu tun… er tat immer etwas und sagte immer: ‚Ich hoffe, das wird mir für [das] nächste Leben helfen'“.